Bartonella henselae / Bartonella quintana
Bartonella henselae und Bartonella quintana sind gramnegative Bakterien, die zu verschiedenen Erkrankungen führen können. Während B. henselae hauptsächlich durch Kratzer oder Bisse von infizierten Katzen übertragen wird, ist das Reservoir von B. quintana weniger gut bekannt und wird möglicherweise durch den Menschen selbst getragen. B. quintana wird durch die Kleiderlaus (Pediculus humanus vestimenti) übertragen.
Die Haupterkrankungen, die durch B. henselae verursacht werden, sind die Katzenkratzkrankheit und das Parinaud-Syndrom. Frühe Symptome der Katzenkratzkrankheit umfassen Pustelbildung an der Biss- oder Kratzwunde, Lymphknotenschwellung und unspezifische Symptome wie leichtes Fieber, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Konjunktivitis und Exanthem. Das Parinaud-Syndrom äußert sich durch nicht eitrige Konjunktivitis und prä- oder subaurikuläre Lymphadenitis.
B. quintana ist hingegen der Erreger des Trench-Fever (Schützengrabenfieber). Diese Erkrankung ist mit schlechten sanitären und unhygienischen Lebensbedingungen verbunden und war während des 1. Weltkrieges weit verbreitet. Nach einer Inkubationszeit von 15-25 Tagen treten akut Fieber, Kopf- und Knochenschmerzen auf. Die Fieberphasen sind von unterschiedlicher Dauer und Intensität und treten häufig periodisch auf. Die Krankheit heilt in der Regel nach 4-6 Wochen aus.
Sowohl B. henselae als auch B. quintana können bei immungeschwächten Patienten zu späten Symptomen oder Komplikationen führen, darunter Angiomatose bazilläre, cutane bazilläre, bazilläre Peliose und Endokarditis. Diese späten Symptome sind häufig mit unspezifischen Allgemeinsymptomen, vaskulären Veränderungen und Organbeteiligungen assoziiert und treten vorwiegend bei HIV-infizierten Patienten auf.